Schon seit 1. Jänner 2021 besteht die Anforderung bei Druckprodukten mit dem Österreichischen Umweltzeichen, dass ein Nachweis der Entfernbarkeit von Dispersionslacken bei Druckprodukten vorgelegt werden muss. Dieser Anforderung kommen derzeit nur ganz wenige Hersteller nach. Das bedeutet, dass ein wesentlicher Schutz bei Druckprodukten durch einen Dispersionslack (wenn nicht getestet) wegfällt, da ja ein Dispo-Lack nicht eingesetzt werden darf.
Genesis:
In den Arbeitskreisen des VKI im Jahre 2020 wurde beschlossen, dass bei Dispersionslacken die Anforderung der Deinkbarkeit besteht! Diese Anforderung bezieht sich nicht nur auf den Dispersionslack selber, sondern auch auf die Kombination Dispersionslack + Druckfarbe + Papier. Der Nachweis hat durch einen Deinkbarkeitszertifikat zu erfolgen. Aufgrund der Kosten (1 Test = ca. 1.200,-- Euro) haben sich die Hersteller und auch die Handelsvertretungen in den letzten 2 Jahren in vornehmer Zurückhaltung geübt. Nunmehr hat der VKI in seiner Arbeitssitzung im Feber 2023 festgestellt, dass KEINE UWZ-Produktionen OHNE getesteten Dispersionslack erfolgen dürfen. Dem Ruf einer Verlängerung einer Übergangsfrist der Übergangsfrist wurde nicht nachgekommen. Aus Sicht der Prüfstelle durchaus auch verständlich!
Status:
Derzeit gibt es nur sehr wenige Nachweise der Deinkbarkeit. Gründe: Die Hersteller wollen die Nachweise nicht auf eigene Kosten durchführen lassen! Die Lizenznehmer wollen die Kosten auch nicht tragen! Aus Sicht der Prüfstelle ist dies nachvollziehbar und verständlich. Während der Hersteller bei einem Test dies für ALLE Kunden anwenden kann, hat der Lizenznehmer (Druckerei) nun den Nachteil die Kosten selbst tragen zu müssen - das Risiko bleibt bei der Druckerei, da man ja nicht weiß, ob dieser Dispersionslack wirklich auf Dauer eingesetzt werden soll.
Es kommt noch hinzu, dass die Hersteller diese Kosten tatsächlich auf die Druckereien überwälzen wollen! Somit kommt es mitunter dazu, dass manchmal zwei oder mehr Tests von div. Druckereien beauftragt werden, mit ein und derselben Lack-Farb-Papier Kombination! Aus Sicht des Sachverständigen ist das Geldvernichtung auf hohem Niveau!
Lösungsansätze:
Hersteller veranlassen die Tests und können das Ergebnis den Kunden zur Verfügung stellen! Die oft geträllerten "Es sind dann 1000ende Tests erforderlich", entbehren jeglicher Grundlage!
Best practice:
Firma Chromos-Österreich, Stefan Bachmayr, ist Vorreiter und stellt für seine Kunden die Informationen zur Verfügung:
Positiv:
Dispersionslack: Lack Weilburger SENOLITH-WB-MATTLACK FP 350206
Kombination: Papier: 115 g/m² gestrichen; Druckfarbe: Flint Novavit F 700 Speed Plus
Wir laden Hersteller und Händler ein, Ihre Ergebnisse an uns zu übermitteln. Positive Bewertungen werden kostenlos veröffentlicht.
Inhalt:
Dispersionslacke bilden eine wirksamen Schutz für Druckprodukte um die Lebensdauer zu erhöhen.
Probleme für viele Druckereien und Hersteller bereitet die Anforderung des UWZ, dass ein Nachweis der Entfernbarkeit (Deinkbarkeit) von Dispersionslacken vorgelegt werden muss. Lösungsansätze und best practice Beispiele im Artikel.
Kommentar:
In den letzten 2 Jahren war fast Untätigkeit bemerkbar. Ein Unternehmen geht pro aktiv an den Markt! Der Sachverständige entmystifiziert und zeigt Lösungsansätze auf. Das ist der Weg um den Richtlinien des UWZ nachzukommen.
Wer ohne Nachweis produziert wird bald "enttarnt". Ein einfacher Nachweis, ob mit oder ohne Dispo-Lack produziert wurde, ist nunmehr leicht möglich!
Mehrwert:
Die Testform für die Deinkbarkeit wurde von dem Sachverständigenbüro Harald Sexl in Zusammenarbeit mit der INGEDE entwicklet. Die Datei steht kostenlos zum ► Download bereit.
Bitte beachten Sie auch das Merkblatt!
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Österreich
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